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Baupreisteuerung flacht weiter ab

08. Juli 2024

Architecture, Building, Construction

Im Verlauf der letzten 12 Monate verlangsamte sich die Preissteigerung im Hochbau weiter und betrug zuletzt moderate 0.8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies zeigte der am 20. Juni 2024 vom Bundesamt für Statistik veröffentlichte Baupreisindex für April 2024 auf. Damit setzte sich die Verlangsamung weiter fort, nachdem die Baupreise im Jahr 2022 zwischenzeitlich um mehr als 8 Prozent im Vorjahresvergleich zugenommen hatten. Im folgenden Blogbeitrag erklären wir die Hintergründe dieses Trends und geben einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung.

Stabilisierung auf hohem Niveau

Nach dem starken Anstieg im Jahr 2022 bleiben die Baupreise im Hochbau weiterhin auf einem hohen Niveau. Seit der letzten Veröffentlichung des Baupreisindex im Dezember 2023 sind die Preise im Hochbau um 0.4 Prozent gestiegen. Der jährliche Anstieg von 0.8 Prozent seit April 2023 verteilt sich gleichmässig über die Betrachtungsperiode. Ein Rückgang der Baupreise ist vorerst nicht zu erwarten; stattdessen stabilisieren sie sich auf einem konstant hohen Niveau. Vergleicht man die Hochbaupreise mit den Zahlen von vor drei Jahren, so sind sie im April 2024 um gute 13 Prozent erhöht.

Materialpreise sinken weiter, aber verlangsamt

Einer der Hauptgründe für die Abflachung der Preise im Hochbau ist die Entwicklung der Materialkosten, wie der Materialpreisindex KBOB für den Hochbau zeigt. Zwischen Mai 2023 und Mai 2024 sanken die Materialpreise um insgesamt 2.2 Prozent. Der grösste Teil dieses Rückgangs verzeichnet der Index jedoch zwischen Mai und Oktober des vergangenen Jahres (-1.8 Prozent). Seit November 2023 hat sich der Materialpreisindex stabilisiert und ist nur noch leicht um 0.4 Prozent gesunken.

Die deutlichsten Preisrückgänge gab es bei Armierungsstahl, der im Mai 2024 über 10 Prozent günstiger war als im gleichen Monat des Vorjahres. Auch Armierungsnetze und -körbe sowie Tischlerplatten verzeichneten erhebliche Preissenkungen. Von den für den Materialpreisindex relevantesten Materialien wurden einzig Sand und Kies teurer und kosteten im Mai 2024 etwa 1.0 Prozent mehr als im Vorjahr. Betonwaren, Frischbeton und Backsteine erlebten nach den starken Preissteigerungen bis Mitte 2023 eine Preisstabilisierung auf sehr hohem Niveau.

Es gibt jedoch auch Faktoren, die auf eine wieder zunehmende Erhöhung der Baupreise hinweisen. So wirken die gestiegenen Energie- und Treibstoffpreise den sinkenden Materialkosten entgegen. Laut dem Landesindex für Konsumentenpreise (LIK) lagen die Energie- und Treibstoffpreise im Mai 2024 6.6 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Einordnung

Abschliessend lässt sich feststellen, dass verschiedene Faktoren aus unterschiedlichen Richtungen Einfluss auf die Baupreise nehmen. Während die sinkenden Materialpreise auf eine stagnierende oder sogar rückläufige Entwicklung hindeuten, verursachen die Lohnentwicklung sowie die weiterhin steigenden Energiekosten einen Aufwärtsdruck. Anhand der beschriebenen Entwicklung rechnen wir mit einem Anstieg der Baupreise für das Jahr 2024 von 1 Prozent.

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